Bei harter Terminkonkurrenz mit Festen in umliegenden Ortschaften
präsentierte sich am 6. Juli Inzigkofen bei einem Museumstag mit
seinen herausragenden kulturgeschichtlichen Sehenswürdigkeiten
rund um das ehemalige Kloster und den Fürstlichen Park der Öffentlichkeit.
Neben Führungen im Klostermuseum, im Bauernmuseum,
in der Einsiedlerkapelle, im Kräutergarten und im Fürstlichen Park
sowie einer spannenden Kloster-Rallye und einem Bildertheater für Kinder
stießen das von Karl Anton Löffler vom Schwäbischen Albverein
demonstrierte Sensenmähen und Hoiza-Stellen, zwei traditionelle bäuerliche
Techniken der Heuernte, auf das besondere Interesse der Besucher.
An Tischen und Bänken rund um den großen Nussbaum beim
Bauernmuseum gab es eine Bewirtung mit Kaffee und Kuchen zu Gunsten
der anstehenden Sanierung der historischen Klosterkirche.
Im Klostermuseum im spätgotischen Mesnerhaus erlauben ausgewählte
„Schätze“ Einblicke in die Frömmigkeit, den Alltag, das kunsthandwerkliche
Schaffen sowie die materiellen Grundlagen des früheren
Augustinerchorfrauenstifts. Das Bauernmuseum in der ehemaligen
Klosterökonomie dokumentiert den Strukturwandel der Landwirtschaft durch
die Mechanisierung, Elektrifizierung und Motorisierung der Hof- und
Feldarbeit. In der barocken Einsiedlerkapelle beeindrucken das von Joseph
Ignaz Wegscheider 1740 geschaffene Deckenfresko einer Verkündigung
Mariens und die Replik des Gnadenbilds von Einsiedeln von 1732.
Der von Fürstin Amalie Zepyhrine und ihrem Enkel Erbprinz Karl Anton von
Hohenzollern-Sigmaringen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
angelegte Fürstliche Park verbindet die spektakuläre Landschaft am
Ostausgang des Donaudurchbruchs durch die Schwäbische Alb mit von
Menschenhand geschaffenen Sehenswürdigkeiten, darunter neuerdings
eine Hängebrücke über die Donau. Der vom Naturschutzbund Sigmaringen
gepflegte Kräutergarten vermittelt mit seinen über 250 verschiedenen, mit
Infoschildern benannten Pflanzen Wissen über alte und neue
landwirtschaftliche Kulturpflanzen, Heil- und Küchenkräuter, Blumen der
Bauerngärten.
Abbildung
Karl Anton Löffler demonstrierte beim
Inzigkofer Museumstag das Stellen und
Befüllen von Hoiza zum Trocknen von Heu.
Bericht: Dr. Edwin Weber Foto: Peter Volkert