Inzigkofer Albverein feiert mit umfangreichem Programm
und vielen hundert Gästen Jubiläum des Bauernmuseums
Mit mehreren hundert Gästen, einem Festakt, zahlreichen Führungen,
einem Kinderprogramm sowie einer historischen Traktorparade
feierte die Ortsgruppe Inzigkofen des Schwäbischen Albvereins
am 15.September den 40.Geburtstag des Bauernmuseums
in der imposanten Klosterscheuer des einstigen Augustinerchorfrauenstifts
Inzigkofen von 1646. Bürgermeister Bernd Gombold,
Landrätin Stefanie Bürkle und Gauobmann Claus Bayer in
Vertretung des Präsidenten des Gesamtvereins würdigten beim Festakt im vollbesetzten Kapitelsaal des früheren Klosters Inzigkofen die
herausragenden gesellschaftlichen Leistungen der
Inzigkofer „Älbler“, die neben dem normalen Wanderprogramm
seit Jahrzehnten die Pflege des Fürstlichen Parks, die
Betreuung von mehreren hundert Nistkästen im Wald rund um Inzigkofen
und nicht zuletzt die Trägerschaft für das 1983 auf Initiative des
damaligen Vorsitzenden Max Beck entstandene Bauernmuseum übernehmen.
Albvereins-Kulturwart Dr. Edwin Ernst Weber verwies in seinem Festvortrag
unter dem Titel „Vom Lehensbauer zum Agrarunternehmer“ auf den
mehrfachenStrukturwandel der einheimischen
Landwirtschaft in den zurückliegenden 200 Jahren
und lobte die für den Raum an der Oberen Donau
singuläre Dokumentation und Veranschaulichung der Mechanisierung, Elektrifizierung und Motorisierung der bäuerlichen Arbeit vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die 1950er Jahre in den mehr als 500 Geräten und Maschinen des Bauernmuseums.
Auf großes Interesse stießen die Führungen, die Erika Hubbuch und Karin Volkert im Bauernmuseum zur harten bäuerlichen Arbeitswelt der Großeltern, Alfred Bauernfeind im Kräutergarten zu Heil- und Würzpflanzen und Dr. Edwin Ernst Weber
im Wirtschaftshof der Inzigkofer Klosterstadt zu den materiellen Grundlagen des einstigen weiblichen Klosterlebens anboten. Anklang bei den jüngsten Festbesuchern fanden die Bastelangebote mit Naturmaterialien des
Kinderhauses Schatzkiste und der örtlichen Grundschule sowie das Erzähltheater von Dorothee Riester zum Bauernleben in der Vergangenheit und zur Verarbeitung des Getreidekorns zum Brot. Reminiszenzen nicht nur bei Technikfreunden und
Oldieliebhabern lösten die Traktorschau der Vilsinger Oldtimerfreunde mit neun historischen „Bulldoggs“ aus den 1950er und 60er Jahren und die von
Karl Moosbrugger von alten Grammophonen abgespielte Musik aus den 1920er und 30er Jahren aus. Für das leibliche Wohl der zahlreichen Besucher sorgten ein
Imbisswagen mit Grillwaren, Schupfnudeln und Getränken, ein Eisstand und nicht zuletzt die köstlichen gespendeten Kuchen, die von Frauen zweier
Sigmaringer Service-Clubs verkauft wurden. Der Erlös von 1.000 Euro kommt jeweils zur Hälfte dem Bauernmuseum und dem örtlichen Verein „Hilfe von Haus zu Haus“ zugute.
Bei zeitweilig sonniger Witterung war die Stimmung der an Bänken und Tischen rund um den mächtigen Nussbaum vor dem Bauernmuseum sitzenden mehreren
hundert Jubiläumsbesuchern gelöst. Heike Rieger, die neue Vorsitzende der Albvereins- Ortsgruppe, bedankte sich bei den zahlreichen Helfern aus den Reihen der Inzigkofer „Älbler“, bei den anderen Inzigkofer Vereinen und hier besonders der
Musikkapelle und der Ledigengesellschaft für die Unterstützung des Festes,
bei zahlreichen Sponsoren für die gewährten Zuschüsse sowie benachbarten
Albvereins-Ortsgruppen für den Besuch in Inzigkofen. Besonders freute sie sich über den Beitritt von zehn neuen Mitgliedern, darunter zwei kompletten Familien,
zum Inzigkofer Albverein. Rechtzeitig zum Jubiläum
ist ein von Edwin Weber verfasster und vom Naturpark Obere Donau geförderter Museumsführer zum Bauernmuseum erschienen, der beim Inzigkofer Albverein sowie den Tourismusbüros der Umgebung kostenlos erhältlich ist.